21.09.2018, Berlin | spiz
Aktuelle Studie zur zur wettbewerblichen Situation in der neurologischen und psychiatrischen Versorgung
Die Versorgung von Patienten mit Erkrankungen des ZNS ist eine der wichtigsten Aufgaben einer verantwortungsvollen Gesundheitspolitik. Die Inanspruchnahme von Behandlungen nimmt stetig zu, Arbeitsunfähigkeitszeiten explodieren mitsamt den volkswirtschaftlichen Kosten. Stressassoziierte psychosomatische und somatische Krankheiten gewinnen ebenfalls an Bedeutung. Ambulante Versorgung ist gerade hier gefragt und äußerst leistungsfähig. Allerdings zeigt die Bestandsaufnahme erhebliche Wettbewerbsverzerrungen.
Die vom Spitzenverband ZNS in Auftrag gegeben Studie, erarbeitet von Herr Prof. Haucap von DICE Consult finden Sie hier: Download der Studie
Schlüsselaussagen der Studien
- Die Versorgung von Patienten mit psychischen Krankheiten und Hirnerkrankungen stellt aktuell und mit der Gewalt eines Tsunami in der Zukunft ein gesamtgesellschaftliches Problem dar
- Die Antworten der Politik auf diese Dynamik sind derzeit vor allem kurzsichtig durch Überregulation oder blindes Vertrauen auf Marktgesetze geprägt und nicht geeignet qualitativ hochwertige Versorgung mit angemessener Verfügbarkeit sicher zu stellen
- Die Versorgung von Patienten mit psychischen Krankheiten sowie Hirnerkrankungen ist vor allem Zuwendungsmedizin
- Die Facharztgruppen, die mit der Behandlung von ZNS-Krankheiten befasst sind, sind traditionell durch eine Vielzahl von Wettbewerbsverzerrungen benachteiligt, was eine patientenzentrierte Entwicklung innovativer Versorgungsformen behindert
- Politik und Selbstverwaltung sind aufgefordert, die Zuwendungsmedizin systematisch zu fördern und Anreize für einen echten Wettbewerb um die beste Versorgung der Schwerkranken zu schaffen
- Politik und Selbstverwaltung sind aufgefordert, Wettbewerbsnachteile aufzuheben, damit sich die ambulant-wohnortnahe Versorgung mit gestuften, patientengerechten und interdisziplinären Versorgungsangeboten entwickeln kann