Patienten mit Multipler Sklerose (MS) benötigen eine umfassende Betreuung, die in der Regelversorgung im Augenblick nicht möglich ist. Darauf hat der Spitzenverband ZNS zum Erscheinen des „Weißbuch Multiple Sklerose“ hingewiesen. Das IGeS-Institut hat das Weißbuch zusammen mit Neurologen in Berlin vorgestellt.
Es wird ab Mai verfügbar sein. „Es gibt enorme Fortschritte bei den innovativen Immuntherapien der MS. Ein großes Problem sind aber die für die Patienten sehr belastenden Begleitsymptome der Krankheit. Hier fehlen Versorgungskonzepte und -strukturen, um die Patienten angemessen zu behandeln“, erläutert der Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Neurologen (BDN), Dr. med. Uwe Meier.
Als Beispiele für diese belastenden Beschwerden nennt Meier die „unsichtbaren“ Symptome wie Konzentrationsstörungen, Fatigue oder Blasenstörungen. Die Fatigue ist als besondere Erschöpfbarkeit bei der MS oft ein dominierendes Symptom mit gravierenden Auswirkungen auf die Lebensqualität. Häufig sehen sich Betroffene gezwungen, ihr Arbeitspensum zu reduzieren oder ihren Beruf aufzugeben. Nicht selten resultieren hieraus sozialer Rückzug und depressive Episoden. Aufgrund der einschneidenden Konsequenzen für den Alltag wird das Symptom von den Betroffenen als stark beeinträchtigend erlebt und stellt damit oftmals körperliche Symptome in den Hintergrund. Gerade die unsichtbaren Symptome sind auch Hauptursache für Arbeits- und Erwerbsunfähigkeit. „Wir brauchen für die Betreuung dieser Patienten vor allem Zeit, um sie angemessen zu beraten und zu begleiten. Wichtig sind außerdem neue Leistungsangebote wie spezielle Schulungen und symptombezogene Kurzzeittherapien“, so Meier. Dies sei in der Regelversorgung im Augenblick nicht vorgesehen.
„Deshalb benötigen wir neue Versorgungsverträge in der integrierten Versorgung oder im Rahmen des zusammen mit der KBV erarbeiteten neuropsychiatrischen Versorgungskonzeptes“, so der BDN-Vorsitzende. Nötig seien außerdem spezielle Behandlungsteams nicht nur für neuropsychologische Störungen sondern auch für besondere Probleme wie Spastiken, Schmerzen oder Blasen-und Mastdarmstörungen. Dies wäre laut Meier im Rahmen der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) sofort umsetzbar. Meier kritisiert, dass sich die Gesellschafter des Gemeinsamen Bundesausschuss noch nicht auf die Erstellung der entsprechenden Anlage zur sogenannten ASV-Richtlinie einigen konnten, obwohl sie bereits für das Jahr 2013 vorgesehen war. „Die Berufsverbände und die medizinische Fachgesellschaft haben sektorenübergreifend konsentierte Konzepte dafür, wie die ASV für MS-Patienten gestaltet werden könnte“, betont der BDN-Vorsitzende. Die Versorgung würde sich für viele Patienten ad hoc verbessern, so Meier.
Der Spitzenverband ZNS ist die Dachorganisation der Berufsverbände, die sich mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems befassen. Mitglieder des SPiZ sind der Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN), der Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN), der Berufsverband Deutscher Psychiater (BVDP), der Berufsverband für Kinder- und Jugendlichen-Psychiatrie und -Psychotherapie (BKJPP) und der Berufsverband der Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Deutschlands (BPM).
Patienten mit MS benötigen neue Versorgungsstrukturen
Über den Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN)
Der Berufsverband Deutscher Neurologen vertritt die Interessen und Forderungen aller neurologisch tätigen Ärzte in Praxis und Klinik, er setzt sich für die kontinuierliche Verbesserung einer patientenorientierten, neurologischen Berufsausübung ein.
Website BDN: www.berufsverband-neurologen.de
Über den Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN)
Der Berufsverband Deutscher Nervenärzte vertritt die Interessen und Forderungen der neurologisch- psychiatrisch tätigen Ärzte und setzt sich für die kontinuierliche Verbesserung einer patientenorientierten, nervenärztlichen, neurologischen und psychiatrischen Berufsausübung ein.
Website BVDN: www.bvdn.de
Über den Berufsverband Deutscher Psychiater (BVDP)
Der Berufsverband der Deutschen Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie vertritt ein Leitbild des Facharztes für Psychiatrie und Psychotherapie, das sich auf die Gesamtheit psychischer und psychosomatischer Störungen fokussiert.
Website BVDP: www.bv-psychiater.de
Pressekontakt:
Bernhard Michatz
presse@bdn-bvdp-bvdn.de
Disclaimer:
Wir freuen uns, wenn Sie unsere Pressemeldungen, Nachrichten, Bilder und Fotos für redaktionelle und publizistische Zwecke ganz oder ausschnittweise verwenden, speichern und vervielfältigen, wenn und soweit der Inhalt nicht verändert wird. Dabei ist als Quelle die www.zns-news.de und als Urheberrechtsvermerk der jeweilige Spitzen- bzw. Berufsverband anzugeben. Eine weitergehende gewerbliche Verwendung oder gewerbliche Weitergabe an Dritte ist nicht gestattet. Die Urheberrechte liegen beim jeweiligen Spitzen- bzw. Berufsverband, es sei denn, ein anderer Urheber ist angegeben. In diesen Fällen wenden Sie sich bitte an den jeweiligen Rechteinhaber, wenn Sie das Material verwenden wollen. Alle in den Pressemeldungen bzw. in den Stellungnahmen veröffentlichten Informationen und Angaben beruhen auf sorgfältiger Recherche. Den Ausführungen liegen Quellen zugrunde, die die Berufsverbände, ihre Mitarbeiter, Mitglieder sowie die Autoren für vertrauenswürdig erachten. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit sämtlicher Inhalte wird jedoch keine Garantie übernommen. Wir behalten uns trotz größter Sorgfalt einen Irrtum insbesondere in Bezug auf Zahlenangaben ausdrücklich vor. Wenn wir auf externe Inhalte verlinken, prüfen wir diese vorab und in regelmäßigen Abständen. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass sich Inhalte verändern, oder wir trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle Dinge übersehen. Daher übernehmen wir für externe Inhalte keine Verantwortung. Für deren Inhalt sind ausschließlich die jeweiligen Betreiber verantwortlich. Falls Sie auf falsche, gesetzwidrige, pornografische, volksverhetzende oder in sonstiger Weise unangemessene Inhalte auf von uns verlinkten Seiten stoßen, bitten wir Sie, uns dies an info@bvdn.de zu melden. Wir werden den Sachverhalt umgehend prüfen und Links auf derartige Inhalte löschen. Die Ausgangssprache (in der Regel Deutsch), in der der Originaltext veröffentlicht wird, ist die offizielle, autorisierte und rechtsgültige Version. Eine Übersetzung wird fallweise zur besseren Verständigung mitgeliefert. Die fremdsprachige Fassung kann gekürzt oder zusammengefasst sein. Es wird keine Verantwortung oder Haftung für den Inhalt, die Richtigkeit, die Angemessenheit oder die Genauigkeit dieser Übersetzung übernommen. Wenn Sie mittels Link auf externe Websites zugreifen, unterliegen diese den Datenschutzbestimmungen des jeweiligen Anbieters, ggf. werden von diesen Cookies gesetzt oder andere Prozesse ausgelöst, auf die wir keinen Einfluss haben. Informationen, wie wir mit Ihren Daten umgehen, finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.