18.09.2014, Krefeld | bvdn
Demenzkranke brauchen eine strukturierte Versorgung
Eine gute Versorgung von Demenzkranken ist künftig nur zu leisten, wenn Kliniken, Fach- und Hausarztpraxen und Psychotherapeuten vor Ort eng zusammenarbeiten.
Das betont der Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN) bei der Veröffentlichung einer neuen Studie zur regionalen Versorgung von Demenzkranken. Herausgeber der Studie sind das Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung in Deutschland (ZI) und der BVDN. „Eine bessere Vernetzung der Sektoren und die Definition von klinischen Behandlungspfaden wird für eine qualitativ hochwertige Versorgung immer wichtiger“, sagte der BVDN-Vorsitzende Dr. med. Frank Bergmann. Ein Ansatz dafür sei ein von neuropsychiatrischen Berufsverbänden und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung angestrebtes strukturiertes Versorgungsmodell für neurologische und psychische Erkrankungen.
Es sieht vor, Berufsgruppen besser miteinander zu vernetzen, die Patienten mit Erkrankungen des Zentralen Nervensystems behandeln. Das Versorgungsmodell soll insbesondere die Akutversorgung bei Neuerkrankungen verbessern.
Die Studie mit dem Titel „Diagnostische und therapeutische Leistungsdichte von neu erkrankten, zu Hause lebenden Patienten mit Demenz“ ist auf dem Portal www.versorgungsatlas.de veröffentlicht und frei zugänglich. Die Forscher haben erstmals die Versorgung neu erkrankter Menschen mit Demenz auf regionaler Ebene bundesweit untersucht. Basis der Studie sind Abrechnungsdaten von rund 133.000 Patienten.
„Danach bestehen noch erhebliche Optimierungsspielräume. So werden insbesondere radiologische und testpsychologische Untersuchungen gemessen an den Vorgaben der wissenschaftlichen Leitlinien zu selten durchgeführt“, so Bergmann. Auffällig sei, dass diese Untersuchungen häufiger durchgeführt werden, wenn bei neuerkrankten Patienten Haus- und Fachärzte Leistungen erbringen.
Die ambulante medizinische Versorgung von Patienten mit Demenzerkrankungen durch Haus- und Fachärzte wird in den nächsten Jahrzehnten immer wichtiger werden. In Deutschland leiden mehr als 1,4 Millionen Menschen an einer Demenz. Schätzungen zufolge soll die Zahl der Patienten mit Demenz bis zum Jahr 2050 auf etwa drei Millionen steigen.
Demenzkranke brauchen eine strukturierte Versorgung
Über den Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN)
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Website BVDN: www.berufsverband-nervenaerzte.de
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