Haus- und Fachärzte genießen großes Vertrauen
Hausarztpraxen sind nach wie vor der häufigste Anlaufpunkt für kranke Menschen in Deutschland. Das ergab eine jährliche repräsentative Umfrage im Auftrag der Asklepios Kliniken. Ausreichend Zeit für Patienten, klare und verständliche Kommunikation und bestmögliche Therapie sind für die Menschen bei ihren Ärzten demnach am wichtigsten. Mehr als drei Viertel der Befragten gaben an, dass die zuletzt aufgesuchten Ärztinnen und Ärzte diese Kriterien auch erfüllt haben.
Aus der Sicht der Befragten zeichnen sich gute Ärztinnen und Ärzte vor allem dadurch aus, dass sie sich ausreichend Zeit für ihre Patient:innen nehmen.
In den letzten zwölf Monaten waren der Umfrage zufolge mehr als acht von zehn Menschen (83 Prozent) in Deutschland in einer Hausarztpraxis, zwei Drittel suchten Fachärztinnen und Fachärzte auf. Medizinische Versorgungszentren (20 Prozent) und Notfallambulanzen (14 Prozent) wurden seltener aufgesucht. Hauptgründe für einen Arztbesuch waren demnach das Abholen eines Rezepts (23 Prozent) oder ein akutes gesundheitliches Problem (21 Prozent). (Corona-)Impfungen (11 Prozent) wurden nun wieder deutlich seltener als in den Vorjahren angeführt. Fast jeder Vierte in Deutschland war in den vergangenen zwölf Monaten im Krankenhaus zur Behandlung, was einen deutlichen Zuwachs im Vergleich zu den Vorjahren (2022: 17 Prozent, 2021: 16 Prozent) darstellt. Stationäre Krankenhausaufenthalte dauerten dabei im Durchschnitt nur noch knapp acht Tage.
Trotz der immer wieder geäußersten Kritik, dass die Wartezeiten auf Facharzt-Termine zu lang seien, ergab die Umfrage, dass über die Hälfte der Befragten (56 Prozent) den letzten Facharzt-Termin zum Wunschdatum oder sogar schneller bekommen hat. Unter privat Versicherten liegt der Anteil bei über 60 Prozent. Immerhin 34 Prozent der gesetzlich und 46 Prozent der privat Versicherten haben den Facharzt-Termin nach der Anfrage innerhalb der nächsten beiden Wochen erhalten. Ein Sechstel der gesetzlich Versicherten musste allerdings mehr als acht Wochen warten. Unter den privat Versicherten war es nur ein Neuntel.
Aus der Sicht der Befragten zeichnen sich gute Ärztinnen und Ärzte ähnlich wie in den Vorjahren vor allem dadurch aus, dass sie sich ausreichend Zeit für ihre Patient:innen nehmen: Für gut die Hälfte (53 Prozent) der Befragten gehört das zu den wichtigsten Kriterien. Für jeweils etwa drei von zehn Menschen in Deutschland müssen gute Ärzte der Umfrage zufolge klar und verständlich erklären können, welche Behandlung mindestens sinnvoll ist und welche Vor- und Nachteile verschiedene Therapiemöglichkeiten haben. Zudem müssen sie den Patienten die bestmögliche Behandlung oder Therapie anbieten können. Jeweils mehr als drei Viertel der Befragten gaben an, dass die zuletzt aufgesuchten Ärztinnen und Ärzte diese Kriterien auch erfüllt haben.
Großes Vertrauen in Haus- und Fachärzte
Entsprechend hoch bleibt die Zufriedenheit. Jeweils rund zwei Drittel der Patienten sind mit der Behandlungs- und Versorgungsqualität in Haus- und Facharztpraxen zufrieden. Gut die Hälfte ist mit dem letzten Besuch im Krankenhaus zufrieden, wobei in diesem Bereich die durchschnittliche Zufriedenheit im Vergleich zu den Vorjahren etwas gesunken ist.
Die insgesamt hohe Zufriedenheit spiegelt sich auch in einem großen Vertrauen in Ärztinnen und Ärzte wider. Jeweils knapp zwei Drittel der Befragten haben hohes Vertrauen in die zuletzt aufgesuchten Haus- und Fachärzte. Nur 14 Prozent der Menschen in Deutschland haben in den letzten zwölf Monaten eine Zweitmeinung zu einer Behandlungsempfehlung der ersten Fachärztin bzw. des ersten Facharztes eingeholt. Hauptmotive waren dabei der Wunsch nach einem „unbefangenen Blick von außen“, die Unsicherheit von Patienten, ob die vorgeschlagene Behandlung für sie richtig ist, und die Bestätigung des Vertrauens in die Diagnose.
Weniger Zuzahlungen gewünscht
Die Krankenkassen werden von den Menschen in Deutschland etwa so bewertet wie in den Vorjahren. Sechs von zehn Befragten sind mit ihrer Krankenkasse zufrieden. Unzufriedenheit kommt vergleichsweise häufiger bei privat als bei gesetzlich Versicherten vor. Trotzdem haben drei von zehn privat Versicherten keine Wünsche nach mehr Unterstützung und Serviceleistungen an die eigene Krankenkasse. Bei gesetzlich Versicherten ist hingegen nur ein Siebtel „wunschlos glücklich“. Am häufigsten wünschen sich gesetzlich Versicherte von ihrer Krankenkasse eine stärkere Beteiligung bei zahnmedizinischen Behandlungen und Sehhilfen sowie weniger Zuzahlungen. Privat Versicherte möchten primär keine Einschränkungen bei Behandlungen erfahren. Diese hat aber – ähnlich zu den Vorjahren – mehr als ein Sechstel der Menschen in Deutschland erlebt: Die Ärztin bzw. der Arzt hat eine Behandlung oder Therapie empfohlen, die Krankenkasse hat die Kosten aber nicht oder nur teilweise übernommen, obwohl aus Sicht der Patienten ein Anspruch auf Erstattung bestand. Davon sind gesetzlich und privat Versicherte ähnlich häufig betroffen (18 bzw. 19 Prozent).
Quelle: https://www.aend.de/article/223570, Bericht zur Asklepios Patientenbefragung
Abgerufen: 03.06.2023, 07:23