22.01.2016, Aachen | zns

Termin-Service-Stellen lösen das Problem der Unterversorgung nicht

Die Versorgungssituation von Patienten mit psychiatrischen oder neurologischen Erkrankungen zu verbessern, fordert der Spitzenverband ZNS (SPiZ).
„Die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Termin-Service-Stellen (TSS), die in diesen Tagen ihre Arbeit aufnehmen, helfen dabei allerdings nicht“, kritisierte der Vorsitzende des Spitzenverbandes ZNS (SPiZ), Dr. med. Frank Bergmann.
„Lange Wartezeiten sind eine Folge des Missverhältnisses zwischen Patienten-Nachfrage und Kapazitäten der niedergelassenen Ärzte. Sie sind Ausdruck einer Unterversorgung“, so Bergmann. Der Vorsitzende des SPiZ wies daraufhin, dass TSS zwar neue Bürokratie schaffen aber keine neuen Behandlungskapazitäten.

„Hilfreich wäre dagegen eine bessere Vernetzung von ambulanten hausärztlichen und fachärztlichen Leistungen sowie an Kliniken angebotenen ambulanten, teilstationären und stationären Leistungen. Dann können die personellen und finanziellen Ressourcen im Sinne der Patienten besonders effektiv eingesetzt werden. Zusätzlich wünschen wir uns eine bessere Vernetzung und Koordination zwischen den psychiatrischen, psychosomatischen und psychotherapeutischen Angeboten“, erläuterte Bergmann. Allerdings müssten die Kostenträger den erhöhten Verwaltungsaufwand für die Netzwerkarbeit auch angemessen entlohnen.

Der Vorsitzende des SPiZ wies ergänzend daraufhin, dass eine gute Vernetzung zwar hilfreich, aber auch kein Allheilmittel für die Versorgungsprobleme in Neurologie und Psychiatrie ist. „Letztlich brauchen wir dringend eine Überarbeitung der Bedarfsplanung mit höheren zusätzlich finanzierten fachärztlichen Kontingenten für die Versorgung von Patienten mit neurologischen und psychischen Erkrankungen. Dies muss dringend einhergehen mit einer Förderung der Weiterbildung, damit diese Stellen auch besetzt werden können. Die Unterversorgung droht nicht, in vielen Regionen ist sie schon Realität geworden!“

Für Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen sind die TSS laut Bergmann noch ungeeigneter als für andere Patienten. „Faktisch heben sie ja die freie Arztwahl auf. Gerade unsere Patienten benötigen aber langfristige Ansprechpartner, zu denen sie ein Vertrauensverhältnis aufbauen können“, so Bergmann.

Der Gesetzgeber hat die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) im Versorgungsstärkungsgesetz dazu verpflichtet, ab Januar 2016 TSS einzurichten. TSS vermitteln einem Patienten einen Termin innerhalb von vier Wochen, wenn er eine sogenannte dringliche Überweisung vorlegt. Falls auch die TSS keinen Termin innerhalb vier Wochen vermitteln kann, verweist die TSS den Patienten an eine Krankenhaus-Ambulanz.

Termin-Service-Stellen lösen das Problem der Unterversorgung nicht

Über den Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN)

Der Berufsverband Deutscher Neurologen vertritt die Interessen und Forderungen aller neurologisch tätigen Ärzte in Praxis und Klinik, er setzt sich für die kontinuierliche Verbesserung einer patientenorientierten, neurologischen Berufsausübung ein.
Website BDN: www.berufsverband-neurologen.de

Über den Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN)

Der Berufsverband Deutscher Nervenärzte vertritt die Interessen und Forderungen der neurologisch- psychiatrisch tätigen Ärzte und setzt sich für die kontinuierliche Verbesserung einer patientenorientierten, nervenärztlichen, neurologischen und psychiatrischen Berufsausübung ein.
Website BVDN: www.bvdn.de

Über den Berufsverband Deutscher Psychiater (BVDP)

Der Berufsverband der Deutschen Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie vertritt ein Leitbild des Facharztes für Psychiatrie und Psychotherapie, das sich auf die Gesamtheit psychischer und psychosomatischer Störungen fokussiert.
Website BVDP: www.bv-psychiater.de

Pressekontakt:

Bernhard Michatz
presse@bdn-bvdp-bvdn.de

Disclaimer:

Wir freuen uns, wenn Sie unsere Pressemeldungen, Nachrichten, Bilder und Fotos für redaktionelle und publizistische Zwecke ganz oder ausschnittweise verwenden, speichern und vervielfältigen, wenn und soweit der Inhalt nicht verändert wird. Dabei ist als Quelle die www.zns-news.de und als Urheberrechtsvermerk der jeweilige Spitzen- bzw. Berufsverband anzugeben. Eine weitergehende gewerbliche Verwendung oder gewerbliche Weitergabe an Dritte ist nicht gestattet. Die Urheberrechte liegen beim jeweiligen Spitzen- bzw. Berufsverband, es sei denn, ein anderer Urheber ist angegeben. In diesen Fällen wenden Sie sich bitte an den jeweiligen Rechteinhaber, wenn Sie das Material verwenden wollen. Alle in den Pressemeldungen bzw. in den Stellungnahmen veröffentlichten Informationen und Angaben beruhen auf sorgfältiger Recherche. Den Ausführungen liegen Quellen zugrunde, die die Berufsverbände, ihre Mitarbeiter, Mitglieder sowie die Autoren für vertrauenswürdig erachten. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit sämtlicher Inhalte wird jedoch keine Garantie übernommen. Wir behalten uns trotz größter Sorgfalt einen Irrtum insbesondere in Bezug auf Zahlenangaben ausdrücklich vor. Wenn wir auf externe Inhalte verlinken, prüfen wir diese vorab und in regelmäßigen Abständen. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass sich Inhalte verändern, oder wir trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle Dinge übersehen. Daher übernehmen wir für externe Inhalte keine Verantwortung. Für deren Inhalt sind ausschließlich die jeweiligen Betreiber verantwortlich. Falls Sie auf falsche, gesetzwidrige, pornografische, volksverhetzende oder in sonstiger Weise unangemessene Inhalte auf von uns verlinkten Seiten stoßen, bitten wir Sie, uns dies an info@bvdn.de zu melden. Wir werden den Sachverhalt umgehend prüfen und Links auf derartige Inhalte löschen. Die Ausgangssprache (in der Regel Deutsch), in der der Originaltext veröffentlicht wird, ist die offizielle, autorisierte und rechtsgültige Version. Eine Übersetzung wird fallweise zur besseren Verständigung mitgeliefert. Die fremdsprachige Fassung kann gekürzt oder zusammengefasst sein. Es wird keine Verantwortung oder Haftung für den Inhalt, die Richtigkeit, die Angemessenheit oder die Genauigkeit dieser Übersetzung übernommen. Wenn Sie mittels Link auf externe Websites zugreifen, unterliegen diese den Datenschutzbestimmungen des jeweiligen Anbieters, ggf. werden von diesen Cookies gesetzt oder andere Prozesse ausgelöst, auf die wir keinen Einfluss haben. Informationen, wie wir mit Ihren Daten umgehen, finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.